Prompten im Content Marketing

Das Beste aus ChatGPT herausholen: Prompten im Content Marketing

Content Marketing
Lesedauer: 3 Minuten

ChatGPT kann kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei helfen, schneller und einfacher guten Content zu erstellen. Das heißt: Content zu schaffen, der die Fragen der gewünschten Leserschaft bestmöglich beantwortet. Denn darum geht es – Menschen dabei zu helfen, ihre Aufgaben zu lösen.

Im Content Marketing spricht einiges dafür, KI-Texte als Basis zu verwenden. Denn gut strukturierte Texte erleichtern zum einen die Arbeit für Suchmaschinen – je maschinenlesbarer Ihr Text ist, desto schneller und eindeutiger erkennen die Bots, um was es bei Ihnen geht. Zum anderen machen Sie es Ihrer Leserschaft einfacher mit strukturierten Texten, die Fragen präzise und ausführlich genug beantworten. Ihr Publikum findet sich schneller zurecht, findet was es sucht und nimmt Ihr Unternehmen als vertrauenswürdige Informationsquelle wahr. Alles Qualitätsmerkmale, die Ihren Content attraktiv machen.

Doch wie holen Sie das Beste aus ChatGPT heraus? Wie erstellen Sie gute Texte mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) von Tools wie ChatGPT, Jasper oder Neuroflash?

Sie brauchen dafür Prompts. Hier ist unsere Anleitung, die Ihnen hilft, gute Ergebnisse von der KI zu erhalten.

“Die KI wird den Menschen im Content Marketing nicht ersetzen, eher ergänzen. Im besten Fall wird sie uns helfen, noch bessere Texte zu verfassen.”

Claudia Beauchamp, Konavi

Was sind Prompts?

Um KI-Tools zu nutzen müssen Sie keine Befehle kennen oder durch Menüs klicken. Sie geben einfach Ihre Fragen oder Anweisungen in natürlicher Sprache in das Eingabefeld des Tools ein. Diese Eingaben bezeichnet man als “Prompts”. Je strukturierter Sie Ihre Eingaben machen, z.B. in Form von klaren Schritten 1., 2., 3. oder als Aufzählung, desto bessere Ergebnisse erhalten Sie in der Regel.

Außerdem funktioneren bestimmte Prompts besser als andere bei einigen Chatbot. Daher gilt: Unbedingt mehrere ausprobieren! Gilt für die KI-Tools als auch die Prompts.

Bessere KI-Ergebnisse mit schrittweisem Vorgehen

Damit Ihr KI-Tool passende Ergebnisse ausgeben kann, braucht es einen klaren Kontext sowie möglichst präzise Fragen, Anweisungen oder Antworten.

Wie im echten Leben entwickelt sich Ihr Dialog mit der Maschine auf Basis Ihrer Vorgaben und Informationen. Die Antworten der KI bauen also aufeinander auf. Praktisch: Sie können z.B. in ChatGPT auf Ihre vorherigen Konversationen zurückgreifen. Ergänzen Sie Informationen oder spezifizieren Sie Ihre Anforderungen und führen Sie die Unterhaltung mit dem Bot einfach an Ort und Stelle fort.

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Die folgenden Schritte helfen Ihnen dabei, strukturierte Prompts zu erstellen. Sie können alle Schritte in einem Prompt anweisen. Besser ist es allerdings, sie geben einen Prompt nach dem anderen ein und überprüfen bei jedem Zwischenschritt das bisherige Ergebnis. Passt es noch nicht, verlangen Sie gleich an der Stelle um Abänderung, Alternativen oder weitere Vorschläge. Je genauer Sie Ihre Änderungswünsche beschreiben, desto passender der Output.

1.  Weisen Sie Ihrem KI-Tool eine Rolle zu

Damit die KI weiß, aus welcher Perspektive Sie einen Text erstellen oder optimieren soll, sagen Sie ihr, welche Rolle sie einnehmen soll. Beispielsweise: “Sei ein Einkäufer eines Maschinenbau-Unternehmens” oder “Du bist eine Managerin um die 50 Jahre und suchst eine unabhängige Finanzberatung”. Übrigens, die KI kann auch die Rolle von berühmten Persönlichkeiten übernehmen. Falls in Ihrem Business Promis wichtig sind, weisen Sie z.B. an: “Sei Elon Musk”.

2. Geben Sie präzise Anweisungen

  • Klar und eindeutig: Je präziser Sie dem Chatbot sagen, was er für Sie tun soll, desto höher stehen Ihre Chancen auf gute Antworten. Vermeiden Sie geschlossene Fragen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden können. Offene Fragen funktionieren besser, aber sie sollten nicht zu breit gefasst sein.
  • Handlungsorientierte Anweisungen: gut funktionieren aktive Verben, z.B. “optimiere, schreibe, analysiere, recherchiere, fasse zusammen, erstelle eine Tabelle, zähle auf, ergänze”.
  • Das Ziel im Blick: Was wollen Sie erledigt haben? Beschreiben Sie Ihr gewünschtes Endprodukt, Ihr Ziel. Das kann beispielsweise ein Blogartikel in bestimmter Länge oder eine Rede sein, eine E-Mail, ein Einladungsschreiben, eine Überschrift, eine Liste, Gliederung, Bildbeschreibung oder Bild-Unterschriften oder Social Media Posts. Sie können sich auch Hashtag oder Keywords für die Suchmaschinenoptimierung vorschlagen lassen.

PRAXIS TIPP: Wer viel fragt … verbessern Sie die Ergebnisse, indem Sie nachfragen. Und die KI beispielsweise um Erläuterungen, Zusatzbeispiele, eine bestimmte Anrede oder Tonalität bitten.

  • Im Bing-Chat (der ebenfalls auf OpenAI-Technologie basiert) können Sie über dem Eingabefeld auswählen, ob die Antworten „kreativ“, „ausgewogen“ oder „genau“ klingen sollen.
  • Bei Neuroflash, dem deutschen KI-Tool, werden Sie z.B. nach der Tonalität gefragt.

3. Fügen Sie Details hinzu

Nennen Sie diejenigen Aspekte, auf die der Chatbot auf jeden Fall eingehen soll. Beschreiben Sie z.B. die Zielgruppe, für die das Ergebnis gedacht ist. Oder das Problem, vor dem diese Zielgruppe gerade steht und zu dessen Lösung Ihr Content beitragen soll. Formulieren Sie positiv und geben Sie an, was im Text genauer ausgearbeitet werden soll. Das führt zu besseren Antworten.

4. Geben Sie ein Ergebnis an

Welches Ziel möchten Sie mit dem Output erreichen? Was soll der Content der KI bewirken? Das darf in Ihrem Prompt nicht fehlen. Möchten Sie die Leser zu einer bestimmten Handlung animieren, informieren oder einen Überblick verschaffen? Möchten Sie etwas so einfach erklären, dass es auch Neulinge in Ihrer Branche verstehen?

5. Legen Sie die Rahmenbedingungen fest

Dazu gehört alles, was in Ihrem Unternehmen als Text-Vorlagen festgelegt ist: Lang oder kurz? Ausformuliert oder nur Stichpunkte? Art der Gliederung, z.B. wieviel Ebenen oder Unterpunkte? Wie viele Vorschläge soll die KI liefern? Oder Mengenangaben (für Rezepte), Uhrzeiten/Dauer (für Besprechungen oder Termine), Abläufe bzw. Workflows (für Veranstaltungen, Messen, Hochzeitsvorbereitungen, usw.).

Kurz: Sagen Sie dem Chatbot möglichst eindeutig, wie das Ergebnis aussehen soll.

Hier ein paar Beispiele für eindeutige Prompts

Liste X alternative Titel / Überschriften zum [BLOG-TITEL] auf, die [Zielgruppe] animiert, [gewünschtes Ergebnis] zu tun.  
„Du bist Autor für die Finanzbranche. Schlage mir bitte zwei alternative Titel zu diesem Blog-Titel vor: „Ein Leitfaden für Anfänger: Die besten Finanzanlagen für junge Leute“, der junge Berufstätige zwischen 25 und 25 Jahren zum Klicken und Lesen animiert.

Liste X Artikelthemen zum [Thema] auf, die [Zielgruppe] interessieren.  
„Liste 5 bis 7 Artikelthemen für einen Blog zum Thema ‚Weiterbildung im Onlinemarketing in kleinen und mittelständischen Unternehmen‘ auf, die deren Personalabteilungen oder HR-Fachleute interessieren.“

Wenn Sie ein Thema gut finden, könnte die nächste Iteration zu diesem Prompt lauten:
Schreibe jetzt für oben genanntes Artikelthema Nr. X eine Gliederung mit 2 Ebenen und 3-5 Punkten. Erstelle dafür interessante Zwischenüberschriften und eine kurze Einleitung mit 3-4 Sätzen, die auf das Fokus-Keyword [SEO KEYWORD] einzahlen. Erstelle mir dazu 3 Gliederungs-Varianten. 

Du bist [DEINE ROLLE]. Erstelle [gewünschtes Ergebnis]. Gib dazu [ergänzendes Kriterium 1] und nenne (schreibe,…) dazu auch [ergänzendes Kriterium 2]. Erstelle außerdem ein dazu passendes [zusätzliches gewünschtes Ergebnis].  
„Du bist SEO-Profi. Erstelle zu folgendem Artikel einen passenden Title Tag. Nenne dabei auch den Blognamen [NAME DES BLOGS]. Erstelle dazu noch eine passende Meta Description: [TEXT UM DEN ES GEHT]“

Für bessere Resultate: bei jedem Zwischenschritt richtig Feedback geben

Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass ChatGPT und seine Kollegen bei weitem keine perfekten Ergebnisse liefern, die Sie sofort weiter verwenden könnten. Damit die KI bei jedem Ihrer Zwischenschritte ein bisschen mehr ins Schwarze trifft, sollten Sie Feedback geben.

Formulieren Sie möglichst genau, ob und was die KI ändern soll:

  • Passt die Tonalität nicht zur Zielgruppe (zu salopp formuliert? zu bürokratisch?) – wie sollte sie sein?
  • Soll die Anrede von Du auf Sie oder umgekehrt umgeschrieben werden?
  • Sind bestimmte Wörter falsch verwendet, gerade bei Fachbegriffen? Zu viel Branchen-Jargon, der verständlicher formuliert werden muss, damit es Laie versteht? Oder zu wenig?
  • Soll die KI für zentrale Aussagen Quellen einfügen, z.B. Studien oder Referenzliteratur und diese auch ausweisen?

Gerade der letzte Punkt ist sensibel. Denn bisweilen präsentiert v.a. ChatGPT seine erstellten Inhalte so überzeugend, ja selbstsicher, dass man versucht sein könnte, es für bare Münze zu nehmen. Ist aber leider falsch. Im Selbstversuch waren bei unseren KI-Texten zeitweise etwa 70 Prozent der so eingeforderten Quellen nur auf Englisch / in den USA verfügbar, veraltet, die Seite nicht mehr auffindbar oder einfach – frei erfunden. Experten erwarten allerdings, dass sich dieses auch  “halluzinieren” genannte Problem der KIs mit der Zeit verbessern wird. Immer mehr KI-Tools geben mittlerweile korrekte Quellen aus, die wir problemlos überprüfen können.

Beitrag von:

Ich will loslegen. Einfach. Termin machen.

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